Über die Artischocke habe ich auf diesem Blog ja bereits ausführlich geschrieben. Dass sie äußerst vielseitig einsetzbar ist und nicht nur das Herz Spaß macht, ist mir erst in den letzten Jahren klar geworden. Herausgefunden habe ich das auf Reisen. Heute gibt es für Euch noch einmal eine Version zum Dippen.

Die Artischocke und die Sache mit Dip
Die meisten Menschen haben vermutlich bei Artischocken diese für meine Begriffe widerlichen Artischockenherzen aus der Dose im Sinn. Ich weiß nicht, warum man auf die Idee kommt, aus diesem edlen Gewächs so etwas zuzubereiten. Bei meinen ersten Begegnungen mit diesem stacheligen Freund habe ich zumeist sehr aufwändig den Boden aus dem bitteren Mantel herausschneiden müssen. Wir Profis nennen den Vorgang tournieren und das wird zumeist mit dem Tourniermesser durchgeführt. Dessen geschwungene Klinge eignet sich hervorragend, um den Kern zurechtzuschneiden.
Üblicherweise wurde danach der Boden gebacken und mit Aromaten wie Rosmarin oder Thymian samt schäumender Butter nachgebraten. Ein ziemlicher Aufwand, der sich, wie ich es schon oft hier geschrieben habe, lohnt.

Die klassischste aller Zubereitungsarten der Artischocke
Dabei ist die ursprünglichste aller Zubereitungsarten, das kochen in Salzwasser mit Zitronensaft. In Frankreich reicht man sie klassisch mit einigen Dips, denn nach dem Kochen nimmt man die lauwarme Artischocke und zupft deren Blätter, welche wiederum in diesen Dips getunkt werden um danach aus dem Blattwerk das Fruchtfleisch herauszusaugen. So dringt man Schicht für Schicht zum Herz der Artischocke vor, dem geschmacklichen Höhepunkt.

Diese Art der Zubereitung eignet sich hervorragend zum Teilen mit weiteren Artischockenfans. Vor allen Dingen, wenn es vielleicht der Lebenspartner ist, denn der Artischocke wird eine erotisierende Wirkung nachgesagt. Straßenverkäufer priesen sie mit einem besonderen Kaufruf an:”Artischocken – sie erhitzen Leib und Seel”. Und somit zählt auch hier die These:”Sex sells”.
Pilzcrème, Skyr mit Dill und Kräuterdip
Für meine winterliche Version habe ich drei Dips der eher cremigen Art zusammengestellt. Es ist ein Kräuterdip, ein Skyr mit Dill und eine Pilzcreme. Allesamt harmonieren sehr gut mit dem Distelgewächs und kann sie daher Euch allen ans Herz legen, sie mit der gekochten Artischocke zu probieren.

Rezeptesammlung für Artischocke mit Dips
Artischocken - sie erhitzen Leib und Seel
Im Ganzen gegarte Artischocke
Zutaten
- 4 große Artischocken
- 2 Zitronen halbiert
- Salz
Zubereitung
- Die Stiele der Artischocken mit der Hand abbrechen (nicht abschneiden!)
- Die Bruchstelle sofort mit der Zitrone einreiben
- Sehr dornige Blätter mit der Schere abschneiden
- Auf die Bruchstelle eine Scheibe Zitrone legen und mit Küchengarn fixieren
- Die Artischocken in einem Topf mit kochendem Salzwasser für ca. 35-40 Minuten garen
- Die Artischocken herausnehmen, abtropfen lassen und lauwarm anrichten
Pilzcreme
Zutaten
- 250 g Braune Champignons
- 250 g Kräuterseitlinge
- 125 g Sahne
- 125 g Milch
- Frisch gemahlener Pfeffer
- Salz
- Muskat
- Pflanzenöl
Zubereitung
- Die Pilze in Scheiben schneiden
- Die Pilze in einem breiten Topf mit etwas Pflanzenöl gut braun rösten
- Die Sahne und Milch aufgießen und unter regelmäßigem Rühren einkochen bis kaum noch Fond vorhanden ist
- Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken
- In einen Mixer geben und auf höchster Stufe fein mixen
- Gegebenenfalls nachschmecken
Skyrcreme mit Dill
Zutaten
- 200 g Skyr
- 1/2 Bund Dill
- 1 Zitrone
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
- Den Skyr in einer Schale mit dem Schneebesen glattrühren
- Mit Zitronenabrieb und -saft vermengen
- Den Dill zupfen und fein hacken und unter den Skyr rühren
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken
Skyrcreme mit Dill
Zutaten
- 200 g Skyr
- 1/2 Bund Dill
- 1 Zitrone
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
- Den Skyr in einer Schale mit dem Schneebesen glattrühren
- Mit Zitronenabrieb und -saft vermengen
- Den Dill zupfen und fein hacken und unter den Skyr rühren
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken
Kräuterdip
Zutaten
- 1 Bund Petersilie
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 Bund Kerbel
- 300 g Schmand
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung
- Die Kräuter mit dem Spinat in kochendem Wasser blanchieren und direkt in Eiswasser abschrecken
- Gut abtropfen lassen und ausdrücken
- Die Kräuter- Spinatmischung idealerweise in einem Pacojet geben und nach dem Einfrieren durchlassen
- Den Schmand bis auf ein Drittel in einem Topf reduzieren und die Kräutermatte (die gemixten Kräuter) darin einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken
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